Erste Hilfe Maßnahmen

Mein Haustier ist entlaufen - was nun?


Am wichtigsten: Ruhe bewahren, NICHT NACHLAUFEN ODER SUCHEN!!!

Bleibe nach Möglichkeit so lange als möglich am Entlaufeort. Oft kehrt der Hund dorthin zurück.

Informiere Polizei, Feuerwehr, Tierheim, Tierärzte, Jäger,  sowie die Heimtierdatenbank, wo der Hund/Katze bzw. dessen Chip registriert ist (Animaldata, Tasso, etc…)

Falls das Tier zwar gechippt, aber nicht registriert wurde UNBEDINGT SOFORT nachholen!

Erstelle Flyer mit Farbfoto und Beschreibung deines Tieres. Lasse sie außerdem von ANDEREN Personen großräumig im Umkreis von mind. 20 km verteilen (mindestens 100+ Stk.!)

Sollte das Tier über Stunden nicht zum Entlaufeort zurückkommen:  
Richte eine Futterstelle am Entlaufeort ein. Ist der Entlaufeort in der Nähe von Zuhause, dort auch eine Futterstelle einrichten. Türen offen lassen! Futterstellen täglich kontrollieren!

Teile den Flyer in sozialen Netzwerken und fordere zur Weiterverteilung auf!
Dieses originale Posting muss von dir zB bei Sichtungen immer aktualisiert werden - stelle jedoch den genauen Sichtungsort NICHT öffentlich.

Erstelle anhand von Sichtungen ein Laufprofil auf einer Landkarte, dadurch ergibt sich ein Laufmuster welches Profis verwerten können.

Hol’ dir Hilfe!

Profis können wertvolle Tips geben und gegebenenfalls Suchhunde einsetzen!
Bei mit Leine entlaufenen und kranken/verletzen Hunden ist eine Suche mit Tiersuchhunden in fast allen Fällen ratsam! 
Spürnasen-Hotline: +43 677 62704891

Zusammenfassung zum "Mitnehmen"

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Häufig gestellte Fragen

Wann ist eine Suche mit Tiersuchhunden sinnvoll?

- wenn ein Hund trotz vieler Flyer frei laufend nicht gesehen wird.

- wenn die Hunde alt und/oder krank sind oder lebenswichtige Medikamente brauchen

- wenn der Hund ein Welpe ist (altersabhängig und situationsabhängig)

- wenn ein Hund mit einer Leine entlaufen ist und er nicht frei laufend gesehen wurde

- wenn ein Hund nach einem Unfall wissentlich schwer verletzt ist (abhängig von der Verletzung)

Wann macht eine Suche mit Tiersuchhunden KEINEN Sinn?

- wenn ein Hund (trotz Leine) frei laufend immer wieder gesehen wird. Ein Suchteam würde einen freilaufenden Hund verängstigen und ggf aus dem Gebiet treiben.

Selbiges gilt natürlich auch für Personen, die den Hund nachlaufen.

Besonderheit bei Katzen

Die Katzensuche mit Tiersuchhunden ist in den meisten Fällen nicht sinnvoll. Hier sind einige Gründe, warum die Verwendung von Tiersuchhunden zur Katzensuche nicht die beste Option ist:

Streunen der Katzen: Katzen sind bekannt dafür, weite Strecken zurückzulegen und in ihrem Territorium zu streunen. Wenn eine Katze vermisst wird, kann es sein, dass sie sich bereits weit von ihrem Heim entfernt hat, bevor überhaupt eine Suche mit Tiersuchhunden beginnt. Dies, sowie viele vorhandene Spuren der vermissten Katze macht es für die Hunde schwierig, die genaue Richtung oder den Aufenthaltsort der Katze zu bestimmen.
Zudem können Katzen Hindernisse überwinden welche mit einem Hund nicht möglich sind. Zum Beispiel Zaun, niedrige Gebäude, Bäume uvm.

Stress für Katzen: Die Verwendung von Tiersuchhunden zur Katzensuche kann für die vermisste Katze stressig sein. Der Lärm und die Aufregung, die mit der Suche von Hunden verbunden sind, können die Katze verängstigen und dazu führen, dass sie sich noch weiter versteckt oder sich noch tiefer in unbekanntes Gebiet zurückzieht.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Verwendung von Tiersuchhunden zur Katzensuche nur in Ausnahmefällen hilfreich sein und nur ganz selten zur Anwendung kommen kann.

Es gibt andere bewährte Methoden, um vermisste Katzen zu suchen, wie zum Beispiel das Verteilen von Flyern in der Nachbarschaft, das Aufstellen von Fallen mit Futter oder das Verwenden von sozialen Medien, um die Gemeinschaft zu mobilisieren. Diese Methoden sind effektiver als die Verwendung von Tiersuchhunden.

Jeder Fall ist anders

Jeder Fall von entlaufenen Tieren ist sehr individuell. Dadurch muss jeder Fall (evt auch mit Kollegen) neu beurteilt werden, woraus sich wiederum unterschiedliche Lösungsansätze ergeben können.

 

Wichtig

Hunde und deren Halter, die in anderen Such-Arten (zB Mantrailing, Flächensuche etc) ausgebildet sind, sind KEIN Ersatz für ein geprüftes Tiersuchteam! Wir raten von dem Einsatz von Hobbysuchern strikt ab, sie können die Einsatzsuche erschweren oder sogar verhindern!

Präventive Maßnahmen

Geruchsartikel

Jeder sollte für all seine Haustiere einen Geruchsartikel erstellen - dies erleichtert den Tiersuch-Teams die Arbeit maßgeblich.

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Sicherheitsmaßnahmen

Es kann immer was passieren - jedem von uns.
Alle Hunde können erschrecken oder (aus nicht nachvollziehbaren Gründen) in Panik geraten.
Daher empfehlen wir, vor allem bei Neuübernahme aus dem Tierschutz oder vom Züchter, folgende Hilfsmittel:

  • vernünftiges Sicherheitsgeschirr (Brustgeschirr mit zwei Bauchstegen, die das Ausbrechen des Hundes auch nach hinten verhindern)
  • doppelte Beleinung (eine Leine an der Halsung, eine Leine am Brustgeschirr)
  • Sicherung der Leine (eine der beiden Leinen sollte mit dem Körper des Hundehalters verbunden sein - zB durch Bauchgurt)
  • GPS-Tracker (es gibt etliche Anbieter, wir empfehlen Tractive), diese ermöglichen die punktgenaue Ortung des Haustiers - Achtung, bitte darauf achten, dass dieser immer über 80% geladen ist